Der MarienbrunnenFremersdorf erhielt im Jahre 1904 eine zentrale Wasserleitung. Bis dahin nahmen die Dorfleute ihr Wasser aus den Hausbrunnen, den Petzen oder an den gemeindeeigenen Laufbrunnen. Bis 1875 gab es in Fremersdorf nur einen gemeindeeigenen Laufbrunnen mit mehreren Trögen und einem Waschhaus im Oberdorf, der sich zwischen den heutigen Häusern Bauer und Barth/Botzet befand. Das Wasser kam aus dem heutigen Neubaugebiet Sölzfluß, das sehr quellenreich war. 1875 wurde dann ein 2. Gemeindebrunnen am Steg in der Überbach erstellt. Bis 1899 lief der Geisbach hier über die Hohlstraße, Überbach.
Für die Fußgänger gab es einen Holzsteg, Vieh und Fuhrwerke nahmen den Weg durch den Geisbach. Zur Fertigstellung des Brunnens berichtete Lehrer Schmidt: 14.2.1875: "Seit einigen Tagen ist der Gemeindebrunnen, welcher den Berg herunter weit hergeleitet wurde in Tätigkeit in zwei Röhren auf dem freien Platz am Steg."
Der Brunnen hatte einen Sockel mit den beiden Laufrohren und zwei Trögen aus Sandstein. Der linke Trog diente als Viehtränke, der rechte als Waschtrog. Das Vieh wurde täglich zur Tränke an den Brunnen gebracht.
Dorfleute, die keinen eigenen Hausbrunnen hatten, nahmen hier ihr Hauswasser. Nach dem die Wäsche zu Hause gebaucht oder gekocht worden war, brachten die Frauen sie in Bottichen und Bütten auf Handwagen oder Schubkarren zum Auswaschen zum Brunnen. 1899 wurde das Bett des Geisbaches tiefergelegtind hier in Brunnennähe eine Brücke aus Eisenkonstruktion darüber errichtet.
Nach Wunsch des damaligen Ortspfarrers Alexander Subtil sollte der der Brunnen mit einer Marienstatue gekrönt werden und "Marienbrunnen" heißen. 1893 wurde der Wunsch von Pfarrer Subtil, nunmehr Dechant in Saarlouis, in die Tat umgesetzt. Er hatte eine Statue, Maria mit dem Jesuskind aus Terracotta anfertigen lassen. Am Feste Maria Himmelfahrt 1893 war die feierliche Einweihung des Marienbrunnens. Mit der Einführung der zentralen Wasserleitungf verloren die Dorfbrunnen ihre ursprüngliche Bedeutung. Das Waschhaus und der Brunnen im Oberdorf verschwanden ganz. Der Marienbrunnen blieb erhalten. Im Zuge der Neugestaltung der Dorfstraßen und des Brunnenplatzes verlor der alte Dorfbrunnen sein ursprüngliches Aussehen.
1951 wurden die beiden Längströge entfernt. Nur der Brunnensockel mit den beiden Laufröhren und der Marienstatue blieb erhaltender Brunnenplaz wurde mit Steinplatten belegt. 1993 wurde die Brunnenanlage wiederum erneuert: Brunnenstock mit zwei Laufröhren und Marienstatue, zwei Längströge aus Sandstein, Neugestaltung des Brunnenplatzes.
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